Volkswagen wird die Produktion seiner elektrischen ID.3 Fahrzeuge in seinem Werk in Dresden, Deutschland, vorübergehend einstellen. Dies ist Teil einer umfassenderen Kostensenkungsinitiative unter der Leitung von CEO Oliver Blume. Obwohl kein offizielles Enddatum festgelegt wurde, bestätigen Quellen gegenüber Automobilwoche die bevorstehende Schließung.
Das Werk in Dresden, auch bekannt als Transparent Factory, wurde ursprünglich 2002 als Montagestätte für Volkswagen Phaeton Luxus-Limousinen gegründet. Im Jahr 2017 begann die Produktion von Elektrofahrzeugen, zunächst mit dem Volkswagen e-Golf. Der e-Golf wurde 2021 vom ID.3 abgelöst, und das Werk produzierte im Jahr 2022 6.500 Einheiten des ID.3.
Im Vergleich zu anderen VW Elektrofahrzeug Werken in Deutschland ist das Werk in Dresden relativ klein und verfügt nicht über eine Karosseriefabrik, eine Lackierkabine oder eine Presswerk. Die Transparent Factory verfügt über Glaswände, die es Kunden ermöglichen, die letzten Montageschritte der Fahrzeuge zu beobachten. Es wurde als architektonisches Juwel anerkannt und hat verschiedene Veranstaltungen, Zeremonien, Konzerte und Opern beherbergt.
Obwohl die Produktion des ID.3 in Dresden eingestellt werden könnte, wird das Werk weiterhin in gewissem Umfang betrieben. Die 300 Vollzeitbeschäftigten dort sollen anderen Aufgaben zugewiesen werden, insbesondere in den Bereichen innovative Produktion und Tests. Ein VW-Sprecher lehnte es jedoch ab, spezifische Pläne für das Werk zu kommentieren.
Es ist wichtig zu erwähnen, dass die Produktion des ID.3 in dem Hauptwerk von Volkswagen in Deutschland, dem Werk in Zwickau, fortgesetzt wird. Darüber hinaus wird das Werk in Wolfsburg ab Herbst ebenfalls den ID.3 produzieren, zunächst jedoch in begrenzten Mengen, laut der Nachrichtenagentur DPA. Die Entscheidung, die Produktion in Dresden einzustellen, steht wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem Beginn der Produktion in Wolfsburg.
Diese Maßnahme zur Einstellung der ID.3 Produktion in Dresden steht im Einklang mit dem Ziel des CEO von Volkswagen Group, Oliver Blume, die Rendite der Marke VW zu steigern und bis 2026 einen Gewinnzuwachs von 10 Milliarden Euro zu erzielen. Das Werk in Dresden verursacht jährliche Betriebskosten von 60 bis 70 Millionen Euro. Laut Bloomberg könnte die Einstellung der Produktion im Werk etwa 20 Millionen Euro pro Jahr einsparen.
Diese Entscheidung erfolgt, nachdem Volkswagen kürzlich temporäre Mitarbeiter in seinem Hauptwerk für Elektrofahrzeuge in Deutschland, dem Standort Zwickau, entlassen hat, aufgrund der reduzierten Nachfrage nach dem Wegfall einer staatlichen Subvention. Darüber hinaus sind europäische Verbraucher mit steigenden Lebenshaltungskosten aufgrund von Inflation und Zinssatzerhöhungen konfrontiert. Volkswagen sieht sich auch wachsender Konkurrenz von hochprofitablen Automobilherstellern wie Stellantis und Tesla sowie chinesischen Automobilunternehmen gegenüber.
Quellen:
– Automobilwoche
– Bloomberg
– Nachrichtenagentur DPA